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unser kleines Online - Erlebnisbuch

Samstag, 26. März 2016

Ostern sind wir zu Hause


Unser Endbericht könnte lauten: vom Wetter nicht gerade verwöhnt, kommen wir ohne sonstige Probleme nach Hause. 

Im Detail war es so: 
Bei unserer Rückfahrt begleiteten uns ab Granada Starkregenschauer;  die ideale Kur für unser sandiges Dach.  —  Vor Madrid bereitet es uns einige Mühe, den Weg zu „unserem“ Übernachtungsplatz unter den Windmühlen wieder zu finden. 






Wir wenden uns ostwärts nach Zaragossa. Das Wetter zeigt sich wunderschön; der ganze Himmel ist mit großen, weißen Schönwetterwolken „behängt“; nur die niedrigen Außentemperaturen  machen uns die Meereshöhe bewusst. 


Direkt neben der Autobahn sehen wir mehrmals kleine Hasen hobbeln und unwillkürlich denken wir an Osterhasen  —  wir sind ja noch in Spanien,  —  in Frankreich gibt es diese ja nicht! Dort verlieren die, aus Rom zurückkehrenden Osterglocken beim Läuten die Süßigkeiten und Naschereien für die Kinder! —-  Ja ja, nicht nur  „die Mond und der Sonne“ unterscheiden die Ansichten der Franzosen von unseren. 
Eiskalter Nordwind bläst uns im Rhonetal entgegen und lässt uns ahnen, was uns noch erwartet. Unser heutiger Stellplatz in der Schweiz ist mit  Haufen von frisch geräumtem Schnee gesäumt; er kommt uns zum „Kühl-Schrank-Strom-Sparen“ gerade recht. 




Natürlich haben wir unsere Uhren wieder auf europäische Winterzeit umgestellt  —  der Gesang des Muezzin fehlt uns nicht mehr  —  und an das täglich notwendige Tanken haben wir uns auch schon gewöhnt. 

Am Fuß einer Schipiste  in Nesselwang verbringen wir unsere letzte Nacht mit vielen Wintercampern 


 Ein lästiger „Stop and Go-Stau“ mit Blockabfertigung begleiten uns zum Fernpass. 

Nach 9275 km sind wir wieder zu Hause.

Marokko Winter 2016
Hier waren wir.
StepMapMarokko Winter 2016

Donnerstag, 17. März 2016

Langsam in Richtung Europa

Es sind schon einige Jahre vergangen, seit wir das erste Mal bei den grössten Wasserfällen Marokkos waren. Wir fahren immer höher hinauf; trotzdem gedeihen hier die Olivenbäume prächtig. Ausgedehnte Olivenhaine begleiten uns auf der Hochebene und schon bald verbreitet sich auch im Mobil der typische Geruch von Ölkuchen; es ist die Zeit, in welcher die vielen Ölmühlen in Betrieb sind.

Der Atlas im Hintergrund bildet eine schöne weiße Kulisse,


 auf dieser Strecke werden alle Brückengeländer und Randsteine neu gestrichen.


Glücklich ist, wer einen Esel hat! Wenn irgendwo Wochenmarkt ist, reiten die Bewohner bis zur Strasse, binden den Esel dort fest und fahren mit dem Bus zum Markt; oft mit ihrer Handelsware! Heimwärts ist es umgekehrt, sie kommen mit dem Bus und dem Eingekauften zurück und reiten mit dem Esel wieder nach Hause. 


 Viele müssen weite Strecken zu Fuss zurücklegen; auch Schulkinder, denn nicht überall gibt es einen Schülertransport. 


die Häuser stehen oft weit von der Durchgangsstrasse. 


Schon lange kutschieren wir Bleistifte und Radiergummis mit uns herum. Jetzt haben wir eine  geeignete Schule gefunden; keine höhere und keine private sollte es sein  --  eine Grundschule in einer kargen, ländlichen Region. Bei einer solchen geben wir unsere Mitbringsel und Verbandsmaterial ab. Der Direktor gestattet uns, von seinen Schülern ein Foto zu machen, gibt Anweisungen, wie sich die Schüler positionieren sollen:  --  ganz perfekt! 


Im Örtchen Ouzud fahren wir auf den, nach europäischem Vorbild geführten  Camping Zebra; er wird von einem freundlichen, holländischen Ehepaar geleitet.  --  Auf Reisen durch Afrika haben sich die beiden ein bisschen in Zebras verliebt und das sieht man, neben anderen liebevollen Details, überall am Platz.



Freilufttoilette



Eine marokkanische Mitarbeitern bäckt jeden Morgen Fladenbrot für die Campinggäste im traditionellen Holzofen. 



Es ist auch einer der ganz wenigen Plätze, wo Mülltrennung stattfindet. Meine Frage nach dem Sinn, bzw. ob das denn von der Gemeinde unterstützt und ebenfalls gemacht würde, beantwortete die Chefin so: ja, die Gemeinde und auch das Umweltministerium sind sehr dafür, doch das dauert. Sie will es auf ihrem Platz als Vorreiterin tun, Biomüll wird hier direkt zum Verfüttern getrennt und die Einheimischen brauchen für vieles im Alltag die Plastikflaschen. Die anfallenden Glasflaschen sammelt ein Nachbar, um daraus eine besondere Mauer zu bauen. Den Rest lässt sie selber, kontrolliert, restlos verbrennen und liefert nur die Asche an die Müllabfuhr.

In ganz Marokko werden die Mülltonnen nach Brauchbarem durchsucht.


Der Platz ist ausschließlich von Holländern, Deutschen und Schweizern belegt  --  kein einziger Franzose! Uns fehlt hier das Marokko-Gefühl ein bisschen. 

Wir übersiedeln zu einem Hotel mit Camping. Von hier ist es ein Katzensprung zum Bach, der kurz danach als Wasserfall in die    Tiefe stürzt.


Auf dem Weg dorthin sehen wir eine Henne mit ihren Jungen, frei in einem Olivenhain und eine Katze sitzt nur zwei Meter von der Hühner-Familie entfernt ...


Wir haben den "Start" des Wasserfalls erreicht,


ein beliebter Ort, zum "Schießen" von Errinnerungsfotos.


 Wir wandern zu den Wasserfällen hinunter. Vielleicht sind im Becken darunter Fische? Jedenfalls nimmt Christian ein Stück hartes Weißbrot zum Füttern mit. Die Verkaufsstände mit den fast überall gleichen Angeboten haben sich vermehrt; auch die in den Hang gegrabenen Terrassen mit ein paar Tischen für Getränke und Klein-Gerichte.


 Das Brot trägt Christian hinter seinem Rücken, als ihm jemand flüchtig die Hand gibt  --  so wie ein Bekannter, der sich auf diese Weise bemerkbar machen will. Erst beim Umdrehen bemerkt er, dass ihm das Brot weggenommen wurde und der offensichtliche Dieb bereits unerreichbar auf einem Feigenbaum sitzt!  --  Es war einer der zahlreichen Affen 




Schon gewaltig in einem Land, wo in vielen Orten Wassermangel herrscht

Aber wir haben nun endgültig genug von der Höhenluft; es zieht uns wieder an die Küste. Die ausgesuchte Strecke besteht vorerst aus einer etwa 50 km lange Straßenbaustelle;




 allerdings werden wir wieder einmal durch eine grandiose Landschaft entschädigt.


 An die, seinerzeit schon alte Brücke, können wir uns noch gut erinnern; sie ist eine einspurige Eisenkonstruktion. Die Blechplatten des Fahrbahnbelages sind stellenweise verschoben und gewähren Durchblick in die Trägerkonstruktion und den braunen Fluss darunter. Die losen Eisenplatten klappern beim Überqueren bedenklich.



In der Ebene vermehren sich die Angebote am Straßenrand. Anfangs sind es noch konservierte Oliven in Großverpackungen und Honig; dann passieren wir eine Gegend mit Ständen, wie wir sie noch nirgends in Marokko gesehen haben  --  Geflügel. In und auf Käfigen, unter gespannten Planen, warten Hühner und Hähne, aber auch Gänse, Truthähne und Enten auf Käufer;  --  alle lebend!


Wir haben von dem Angebot keinen Gebrauch gemacht; wir wissen nicht einmal, ob es sich um Zuchttiere oder um ein Angebot zum Schlachten handelt, aber mit beidem könnten wir nichts anfangen.
Im weiteren Verlauf unserer Strecke, unsere Susi führte uns parallel zur Autobahn, kommen wir durch ein riesiges Phosphat-Abbaugebiet. Kilometerlange Förderbänder durchziehen die kahle, staubige Landschaft; Drahtzäune und Wachtürme schirmen dieses, nicht unumstrittene Unternehmen, vor neugierigen Augen ab. --


Dazu ein interessanter ==>>Bericht

 Diese 300 km lange Strecke führt uns offensichtlich durch ein touristisch uninteressantes Gebiet, denn es begegnet uns kein einziges Wohnmobil.
In Mohammedia erholen wir uns beim Wäschewaschen und Bericht schreiben.


Nach dem arbeitsreichen Vormittag haben wir uns jetzt einen Aperitiv verdient. Heute gönnen wir uns einen grenadin aux vin blanc.


Kenitra ist eine Stadt mit 400-tausend Einwohnern und als   Campingplatz wird in der "kalten" das Gelände rund um ein Frei-schwimm-Becken genutzt. Er ist trotz seiner zentralen Lage mit 42 DH ohne Strom sehr billig. 
Hier schätzen wir die Nähe einiger Markthallen und deren frisches Gemüse- und Obstangebot.


Das sind keine Gurken .... es sind Verwandte der Avocados und schmecken auch so


Die Preise im angrenzenden Fischmarkt gehören zu den niedrigsten Marokkos.


Meeräschen 25 --, Knurrhahn 35 DH. Wir kaufen heute einige Scheiben vom Corbin und unterhalten uns am Heimweg mit einer freundlichen "Pfannkuchen-Stand-Betreiberin" über die Herstellung ihrer blätterteig-artigen Mehlspeisen.

einen Arm voll Petersilie um 10 Cent

Für fast alle, die ihre letzten Marokko-Kilometer der Küste entlang nach Norden fahren, ist Moulay Bousselham ein Fixpunkt. Der Campingplatz an der Lagune macht seine desolaten Elektroinstallationen an den Stellplätzen durch die herrliche Aussicht, die fußläufige Erreichbarkeit des Örtchens und das freundliche Personal wett.


Die "Müllabfuhr" funktioniert immer noch mit einem PS.

Unmittelbar daneben ist der
Anlegeplatz der Fischerboote; ein buntes Treiben, wenn sie nach der Rückkehr ihren Fang gleich an Ort und Stelle vermarkten.


Einige Lou de mer sind noch so frisch, dass uns einige mit den Flossen zuwinken und gemeinsam mit ein paar merluc werden sie uns nach Spanien begleiten. 



Das Gemüse dazu wird uns hier frei Haus geliefert.


Der Sonnenuntergang ist einfach nur
kitschig ... schön!


   In Marokko sind wir heuer über 3600 km gefahren! 
Morgen werden wir nach Europa übersetzen .. und .. wenn wir gesund bleiben, kommen wir wieder. 
-- Inshallah --