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unser kleines Online - Erlebnisbuch

Freitag, 12. Februar 2016

Es wird Zeit, wieder einmal die Nachbarn zu wechseln

Nach 17 Nächten  befällt uns wieder das Reisefieber. 
Wir füllen unseren Wassertank, denn wir werden jetzt einige Tage ohne Campingplatz auskommen müssen.

Die N1 führt der Küste entlang durch eine karge, ebene Landschaft. Diese Steinwüste ist mit wenigen, widerstandsfähigen Planzen bewachsen, welche meist nur mit dem Tau als Bewässerung auskommen müssen.


Am Qued Ma Fatma führt die Straße am Hang schräg hinunter zur Brücke. Der Straßenbelag hat hier in den vergangenen Jahren recht gelitten, doch uns kommt das gelegen, denn dadurch müssen wir die Brücke langsam passieren und können dabei die ganz knapp neben uns grundelnden Flamingos fotografieren.



Jenseits zweigen wir in halber Höhe zum Franzosenfelsen ab. Eine wunderschöne Stellmöglichkeit auf einer Felsterrasse über dem brausenden Meer.


Hier sitzen vorwiegend  Franzosen knapp am Abgrund um ihrem Hobby, dem Angeln zu frönen.
 Das Übernachten kostet 10 DH und wird von einem Marokkaner der mit seiner Familie hier lebt, jeden Abend kassiert. 


Heute mittag koche ich Tagine und die Schafe freuen sich über den "Bio Abfall".  
.

Anschliessend geniessen wir unseren Kaffee auf der schönsten "Kaffeehausterrasse".

Enlang der zerfransten Küste leben Fischer in ihren, teils primitiven Behausungen und fischen mit der Angel von der Steilküste. Den Fang müssen sie mit einem ausgeklügeltem System aus der Tiefe zu sich herauf holen.


In Sidi Akhfenir sind die öffentlichen Gebäude mit Fahnen geschmückt; das deutet auf "höheren Besuch" hin. 


 Wir ergänzen noch unsere Brot-, Gemüse- und Obstvorräte, weil wir noch nicht wissen, wie lange wir in dem Naturschutzgebiet Lac Naila bleiben werden.

Früher mußte man sich hier bei der National-Park-Verwaltung einen Erlaubnisschein ausstellen lassen. In diesem „Parc de Kheni Fiss“ kann man außer Fisch rein gar nichts bekommen.
Der Erlaubnisschein wurde durch das Inkasso von 20 DH pro Nacht ersetzt.



Ein schönes Fleckchen Erde, diese, mit Sanddünen und Schilf gesäumte Lagune.

Die Fischer fahren morgens mit ihren Booten hinaus in die Lagune und kommen mit einem mehr oder weniger guten Fang zurück. 



Meistens sind es la Lotte, besser bekannt unter dem Namen "Seeteufel";  auch den anwesenden Campern wird davon angeboten und heute ist auch ein Krake dabei. 





Wenn das Wasser zurückgeht, suchen  die unterschiedlichsten Vögel nach Futter im Schilf.

Auch die beiden jungen Hunde sind auf der Suche nach Fressbarem; sie leben im Rudelverband  bei den Fischern und "entsorgen"  das Abwasser bei unserem italienischen Nachbarn. 


Die Fischer leben hier in diesen "Behausungen",  --  ob die Boote ihr Eigentum sind, wissen wir nicht. 



Vor Jahren, bei unserem ersten Besuch, wurde mit koreanischer Hilfe hier ein Projekt gestartet um die Austernzucht und den Fischfang in der Lagune zu aktivieren, um den Menschen in dieser kargen Region eine Erwerbsmöglichkeit aufzubauen. Im Winter stehen immer wieder Wohnmobil - Camper hier und diese kaufen gerne Fisch.

Heute kommen "Wüstenfahrzeuge" an ... ein steirischer Allradfahrer ist auch darunter.



Wir haben zwei feine Tage in "Natur pur" verbracht und
fahren am nächsten Tag weiter in den Süden  --  entlang der Lagune ... so zeigt es zumindest unser Navi. 


doch der Blick aus dem Fenster zeigt nur Sand. 


Nach etlichen Kilometern sehen wir, wie hier in der Lagune Salz gewonnen wird; 

einige Arbeiter wohnen hier.


Obwohl wir dieses Land recht gut kennen, fasziniert uns immer wieder, wie anspruchslos  die Bevölkerung ist. Wenn sie mit uns sprechen, sind sie freundlich und oft wird über irgendetwas "geblödelt", wenn wir auch nicht immer alles verstehen, da sehr viele nur "berber" beherrschen.

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In Tarfaya gibt es nun auch einen Campingplatz; damit bietet sich uns eine Möglichkeit für einen Kurzbesuch  —  bisher sind wir auf dem Weg nach Dakhla stets daran vorbei gefahren; vielleicht auch, weil in einem früheren Reiseführer sich eine Bemerkung fand, dass es hier mit der Sicherheit nicht zum Besten bestellt sein solle.


Der neue CP ist recht weit vor der Stadt entfernt, zu weit, um sie zu Fuß vom Campingplatz aus zu erkunden!  —  Er ist von einer Mauer umgeben und auf den ersten Blick eigentlich recht nett angelegt. Die jungen Besitzer sind sehr um ihre Gäste bemüht und die Santitärgebäude sind auf den ersten Blick sauber. Strom wird mit einem großen Diesel-Generator erzeugt.




Geschirr und Wäschereinigungsbereich



Wc und Dusche

Entsorgunsstelle für die Ka-sette

 Allerdings ist dieser Eindruck nicht von langer Dauer! Nur etwa die Hälfte des Platzes ist annähernd gebrauchsfertig eingeebnet;  wir haben beim Zufahren sehr auf festen Grund geachtet, weil die Wege nicht befestigt sind. Ein vorderrad-getriebenes Fahrzeug könnte Schwierigkeiten haben. Der übrige Teil des CP besteht aus Baugruben und Schutthalden. Alles schon wieder vom Sand halbvoll geweht! Hier denkt man eher an einen Treffpunkt für Off Road Fan's!  --  Das Brauchwasser ist leicht salzig! 


Doch hier wächst ohne jedes Zutun eine Blumenart, die wir noch nie gesehen haben. 

Die Besitzer, ein Italiener mit seiner Frau, bemühen sich sehr, etwas Grün in die Anlage zu bringen, doch das verschlingt viel Wasser; kleine "Gärten" sind schon vorhanden.

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Wir fahren in das ca 8000 Einwohner Städtchen Tarfaya. In der Kolonialzeit  unter dem Namen Villa Bens war sie ein Teil des spanischen Projektorats Süd Marokkos und der Sitz dessen Verwaltung.

Richtig festlich schaut es aus! Noch nirgends in Marokko haben wir eine so üppige Beflaggung gesehen; es sind unzählige in jedem Straßenzug, dazu noch großflächige Bilder des Königs. 




Schon immer war es eine Garnisonsstadt mit vielen Kasernen und wir sehen die, von einem Schotten, im Jahre 1880, im Meer erbauten Festung Casa Mar.  



 Denkmal für Antoine de Saint-Exupéry , der hier in den 1920iger Jahren stationiert war und in der Zeit der franz. Machthaber von hier aus als Militär-Postflieger den Kontakt zu den übrigen, 
französischen Kolonien aufrecht erhalten hat. Besser bekannt wurde er als Schrifsteller; der Roman "Der kleine Prinz" wurde zu einem Bestseller.

Am 30. April 2008 kam die Autofähre Assalama  (die erste Fährverbindung zwischen Marokko und den Canaren) bei starkem Sturm und Flut während des Auslaufens in Bedrängnis; die Schraube verwickelte sich in das Tau einer Boje, diese riss und schlug ein Leck in den Rumpf. Die Fähre wurde dadurch manövrierunfähig und sank. Der Campingbesitzer erzählte uns den Hergang.
In der Stadt ist man dabei, Palmen zu pflanzen; so wie überall in Marokko -- mitten in den Gehsteig! ... Für uns sowieso unerklärlich, wenn man sieht, dass rund um die kleine Stadt nur Wüste ist. Auch die genügsamsten Palmen werden ohne Wasser nicht lange überleben.

Wir besorgen frische Vorräte für die Rückfahrt und werden dabei überall freundlich bedient; nur für den Metzgerladen mit dem Kamelfleisch fehlte uns die Geduld; dort warteten bereits zu viele einheimische Kunden.
Ausserhalb der Stadt stehen die Häuser buchstäblich im Sand.


Eine angenehme Überraschung brachte der Tankstop: 4,16 DH
  ca 42 Euro-Cent pro Liter. 
Tarfaya ist für uns der südlichste Punkt unserer heurigen Reise und wir befinden uns ab jetzt wieder auf der "Heimreise". 


2 Kommentare:

  1. Heute in 14 Tagen sind wir auch schon am Weg in Richtung Portugal--vielleicht sehen wir uns ja auf eurem Heimweg?????? Noch schöne Tage in der Sonne

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  2. War sehr schön euch zu treffen und das so weit von zu Hause entfernt 😊 Bei uns geht's über die verschneiten Berge Richtung Marrakech, vielleicht kreuzen sich nochmals die Wege.
    Glg. Paul & Birgit

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