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unser kleines Online - Erlebnisbuch

Samstag, 27. Februar 2016

Tafraoute, für uns ein Höhenkurort



Wir waren schon einige Male in diesem netten Ort auf ca. 1000 m Seehöhe; bisher immer auf Campingplätzen. Doch heuer wollen wir ein paar Tage mit vielen anderen Wohnmobilen frei in diesem Panorama stehen.


Es ist einfach unglaublich, wenn ich in der Früh aus meinem Bett durchs Fenster schaue ... blauer Himmel, Palmen und  unterschiedlichste Gesteinsformen lachen mir entgegen. 


Da sage ich zu Christian: mein Gott, wie gut es uns doch geht! ... wir sind einfach noch zu jung, um den Winter auf nur einem Platz in der Sonne zu verbringen. Agadir und Tiznit, wo unzählige Pensionisten ihren Winter verbringen, sind geradezu  Paradebeispiele dafür, dass das monate-langes Verweilen an einem Ort für uns eine regelrechte "Freiheitsberaubung"wäre!

Ein junger Mann mit einem kleinen Karren liefert täglich frisches Brot;  für uns allerdings zu spät, aber das ist kein Problem. Meistens bähen wir das Brot vom Vortag auf, dann ist es wieder knusprig und wie frisch gebacken.  --  Außerordentliches  Glück haben wir, weil uns der Alleinreisende mit diesem kompakten Mobil mit frisch gebackenen Dinkel-Brötchen überrascht.





Sie sind hervorragend, und dass sie selbst gebacken sind, erfahren wir erst, als wir wissen wollen, wo es diese zu kaufen gibt. Seine Antwort: "wenn es so kalt ist wie jetzt -- heute ist Reif auf den Dachlucken -- stellte sich mir die Frage -- Heizung oder Backofen. Ich entschied mich für's Backen, denn dabei muss der Teig von Hand geschlagen werden ... das ist Bewegung und macht warm. Zweitens muss der Teig gehen ... im Backofen als Gärschrank und zum Backen muss weiter geheizt werden -- dadurch gibt es knuspriges Gebäck zum Frühstück und das Wohnmobil ist "bacherlwarm."
 Na ja, Männer, die alleine unterwegs sind, wissen mit ihrer Zeit auch etwas Nützliches anzufangen.

Wir bedanken uns für die nette Geste mit einem Glas von unserer gestern gemachten Bitter-Orangen-Marmelade. Er freut sich sehr darüber und will sie seiner Frau mitbringen. 





Es ist immer Betrieb auf diesem Platz: schon morgens geht der Tapezierer durch, um einen Auftrag zu bekommen; Frauen fragen nach leeren Plastikflaschen.


Die Lackierer arbeiten beinahe rund um die Uhr an Total-Lackierungen; alle Vorarbeiten dazu werden im Freien gemacht! 


die Kunden machen es sich daneben gemütlich


Der Wasser-Lkw kommt täglich außer Sonntag. Um 25 DH füllt er unseren Tank.



Gegen Abend kommt der Kassier zu jedem Wohnmobil und kassiert 10 DH (1 €)
Eine Einheimische bietet gebackene Krapfen und "Harira" (marok. Fastensuppe) an. Man kann auch Couscous oder Tagine bestellen.

Und dann verabschiedet sich die Sonne; irgendwie haben wir das Gefühl, in Südtirol zu sein, wo der Rosengarten im Abendlicht glüht.

Jetzt gibt's ein Problem! Mir ist eine Krone herausgebrochen ... was tun???? Ich brauche einen Zahnarzt!! Ein Zahnarzt in Marokko ... da denkt man gleich an die Gebiss-Teile und Zähne, die in Marrakech auf dem Gauklerplatz feilgeboten werden. 

Nach einem Jahr sehen wir Heinz und Christa hier wieder; die Freude ist groß.

Heinz kennt die Adresse eines Zahnarztes im Ort; am nächsten Tag wollen wir es angehen. 
Das Schild am Haus ist nicht zu übersehen.


Einige Patienten warten bereits und lassen sich derweil vom Fernsehprogramm am Großbildschirm die Zeit verkürzen. Die junge Dame an der "Rezeption" gibt mir einen Zettel, ich soll meinen Namen drauf schreiben und in einer Stunde wieder kommen. Natürlich frage ich nach dem Preis: 200 DH (20.€)



Der Ordinationsraum ist fast europäisch ausgestattet; der Zahnarzt  ist eine Frau. Sie setzt mir die Krone wieder ein, ich bezahle und bekomme auch eine Rechnung.



Anschließend gehen wir zum Wochenmarkt, welcher Dienstag und Mittwoch stattfindet. Wir mögen es, durch einen Markt zu schlendern und dabei das Eine oder Andere mitzunehmen



Christian bekommt einen gebackenen  Bonito zum Mittagessen.



Welche Gedanken gehen diesem Berber wohl durch den Kopf? 


Die meisten Frauen tragen ihre geflochtenen Körbe mittels eines Stirnbandes mit dem Kopf.


Ein langes Beratungs-Gespräch am Kosmetikstand? 


Sie ist in ein, mit glänzenden Borten verziertes, schwarzen Tuch gewickelt und trägt dazu gestickte Babusch.


Diese, für Tafraoute typische Fußbekleidung, wird heute in unterschiedlichen Formen und Farben hergestellt. Doch wir kaufen das "Original".

Es ist Vollmond und der Wind aus  Norden beschert uns kühle Nächte mit Rauhreif.

Regen setzt ein. Ein willkommener Anlass für ein paar Camper, wieder jammern zu können.


Für uns heißt es Abschied nehmen, doch nicht des Wetters wegen. Wir haben hier ein paar schöne Tage verbracht, eigentlich länger als wir ursprünglich wollten! Hier haben wir noch weitere, liebe Reisebekanntschaften getroffen; die "Winnebagos" haben wir schon viele Jahre nicht mehr gesehen. 

Nun wollen wir wieder ans Meer.













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